Kategorie: Ehrlichkeit

Clown trough mask
Hamburg Juli 2024

Lange Zeit schon hatte ich Vorfreude auf den Workshop Clown trough mask. Ich hatte kaum eine Vorstellung, was mich genau erwartet.

Am Tag vor dem Workshop reiste ich mit dem Zug nach Hamburg. 

Mit einem anderen Workshop Teilnehmer teilte ich mir eine Wohnung, die uns überlassen wurde. Die Besitzer waren im Urlaub.

Der erste Workshop-Tag begann langsam. Wir lernten uns kennen und machten uns mit der Location vertraut. Neben der Veranstalterin, Verena Lohner, assistierten auch zwei junge Frauen, Rashmi und Dani.

Ganz speziell und super fand ich, dass wir direkt zu Beginn des Workshops aufgefordert wurden, beim Gähnen nicht die Hand vor den Mund zu halten. Stattdessen sollten wir uns ganz dem Gähnen hingeben. Ich nahm mir das zu Herzen und gähte daraufhin mit dem ganzen Körper.

In diesem Video hier gibt Verena ein Interview über den Kurs:

Am ersten Workshop Tag hörten wir unbeabsichtigt sogar schon eine Stunde früher auf.

Ich hatte vor dem Kurs schon mitbekommen, dass es teilweise auch bis spät in die Nacht gehen kann.

Am zweiten Tag starteten wir dann mit der praktischen Arbeit. 

Wir erstellten Masken. Am Ende des Workshops hatte jeder Teilnehmer sechs Masken fertiggestellt und bemalt.

Der Weg dorthin war ein sehr intuitiver Prozess mit viel Visualisierung.

Zudem war dieser Ablauf sehr umfassend und enthielt viele Schritte. 

Was wir genau bei den einzelnen Schritten gemacht haben, verrate ich hier nicht. Zukünftige Teilnehmer sollen noch vom Überraschungseffekt des Ablaufs des Workshops profitieren können.

Vor jeder Vormittags- und Nachmittags- Einheit spielten wir ein Spiel. Für mich waren erst einmal die Spiele das Highlights des Workshops.

Auf ein Namensspiel zum Kennenlernen folgte ein besonderes Highlight. Wir spielten ein Spiel im Kreis, bei dem es um die Abfolge von Gesten ging. Was in jeder Runde getan wurde, konnte frei gewählt werden.

Eine Person startete mit etwas. Z.b ein Zwinkern mit leichtem Huster zu einer anderen Person. Diese gab den Impuls dann an die nächste Person weiter. 

In der ersten Runde hob jeder die Hand. Wenn man den Impuls bekam, nahm man die Hand herunter. So wurde deutlich, welche Person noch nicht eingebunden war.

Meine Lieblingsgeste in dem Spiel war der pupsende Buddha.

Mit den Händen formte man ein kleines Dach über dem Kopf. Indem man beide Knie seitlich anwinkelte, ging man leicht in die Hocke. Dazu machte man mit dem Mund ein Pupsgeräusch.

Richtig lustig und hektisch wurde das Spiel, als mehrere Gesten gleichzeitig weitergegeben wurden.

Ziel des Spiels ist es, so viele Gesten wie möglich gleichzeitig im Kreis umherlaufen zu lassen. Der Name: “Spiel der vielen Dinge” ist dazu passend gewählt.

Die ersten Tage des Workshops waren überschaubar.

Der Workshop ging jeweils von 10 bis 17 Uhr. In einem kreativen Prozess erarbeiteten wir die Grundlage für unsere Masken. Aufgrund der umfassenden Grundlagenarbeit waren die ersten Tage ähnlich aufgebaut.

Nach ein paar Tagen kam dann ein weiterer Schritt zur Fertigung der Masken hinzu.

Somit wurden auch die Tage länger. 

Mein längster Tag dauerte bis etwa ein Uhr nachts.

Zwei der Teilnehmer beendeten den Workshop vorzeitig. Unter den anderen Teilnehmern entwickelte sich ein wertschätzender Gruppenzusammenhalt.

Zweimal gingen die meisten unserer Gruppe zusammen zum Essen in ein Restaurant. Und zweimal bereiteten wir in der kleinen Küche in der Wiese eG etwas zu, was wir dann im Hinterhof aßen. 

Zudem besuchten wir auch einmal gemeinsam eine Improtheater Show der Steifen Brise. Die Steife Brise ist Veranstalter des Workshops Clown trough mask. Außerdem bietet sie noch Improtheater Shows und Kurse an.

Mit fortlaufendem Kurs wurden dann auch nach und nach die Masken fertiggestellt. Zu jeder Maske wurde ein Turn entwickelt. Also ein eigentlich zwei bis drei minütiger Auftritt als Clown.

Der längste Turn dauerte bei uns jedoch über 9 Minuten.

Bei meinem ersten Turn wollte ich Wasser verschütten. Da ich dachte, ich kann den Boden nicht nass machen, stellte ich pantomimisch Wasser dar. Sehr zu meiner Überraschung, wollte Verena aber dass ich echtes Wasser verwende.

Eine Lektion war dann, dass Pantomime gleichbedeutend mit Lügen ist.

Ich war zuerst sehr im Wiederstand, den Boden nass zu machen. Aber nach der Anweisung machte ich es dann. Und das machte ein Riesenspaß. Nochmal Kind sein und ohne Hemmungen alles naß zu machen. Die Assistenten kamen gleich mit Handtüchern, um wieder trocken zu machen.

Drei Tage vor Ende hatten wir alle Masken fertiggestellt. Auch die letzten Turns waren gemacht. 

Ab da entspannte sich der Workshop zeitlich wieder.

Zwischenzeitlich waren einige Teilnehmer mehrere Stunden vor und nach dem Workshop beschäftigt. 

Mit einem Ritual wurden wir fünf Teilnehmer als Clowns geboren. Endlich hatten wir es geschafft. Jetzt waren wir richtige Clowns. 

Mit Kuchen und Snacks wurde das natürlich gefeiert.

 

Jetzt waren wir bereit für unsere Geburtstagsparty.

Jeder der Teilnehmer führte mindestens einen Turn vor.

Im Video könnt ihr meinen Turn bei der Geburtstagsfeier sehen.

Die Zuschauer waren ehemalige Clown Kurs Absolventen. Es konnten auch Verwandte und Bekannte eingeladen werden.

Gemeinsam aßen und tranken wir. Auch Musik und ein lustiges Spiel im Kreis durften nicht fehlen. 

Der nächste Tag bedeutete das schon das Ende des Clown through mask Workshops.

 

Mehr zu mir könnt ihr unter “Über mich” lesen.

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Mann in der Wildnis
Im Wald Juli 2023

Vom Authentisch Mann sein Workshop zum Männertraining

Im Oktober 2022 war ich beim Authentisch Mann sein Workshop von Sven und Martin von Männlichkeit stärken.

Auf diesem Workshop wurde das 2 jährige Männertraining angeboten, welches die in diesem Workshop gelernten Fähigkeiten “stärkt”, so wie eigene Werte anschaut und weiterentwickelt.

Vor allem, weil ich so überzeugt war von den Auftritten der Teilnehmer aus dem vorherigen Männertraining, habe ich mich dafür entschieden, das Männertraining zu buchen.

Der erste Live Workshop des Männertrainings war im Juli 2023 “Mann in der Wildnis”

Mann in der Wildnis

Leider darf ich nicht über den Inhalt des Workshops berichten, da sonst anderen Männern, die diesen Workshop später besuchen, der Überraschungseffekt genommen wird.

Ich kann nur soviel sagen: ES WAR GEIL! Hier ein paar Impressionen aus der Wildnis.

Meine Erfahrungen und Erkenntnisse:

Ich war nicht wirklich aufgeregt, als ich zum Workshop kam, da ich weder wusste, wo er genau stattfinden, wo wir übernachten, noch was wir machen werden.

Der Workshop hatte eine tolle Atmosphäre. Es ist schon bemerkenswert, wie entspannter und emotionaler Männer sind, wenn keine Frauen anwesend sind. Ich will den Frauen keine Schuld zuweisen, jedoch macht sich ein Mann bewusst oder unbewusst Druck, die Frau bzw. Frauen zu beeindrucken, wenn diese in der Nähe ist.

Das Programm war sehr abwechslungsreich und ich habe es selten erlebt, dass wirklich jeder mit jedem gut auskam und respektvoll miteinander umging.

Der Workshop hat mir sehr viele Inspirationen und Anstöße gegeben, Dinge zu vertiefen und umzusetzen, die mich wirklich ansprechen.

Mehr zu mir könnt ihr unter “Über mich” lesen.

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8-tägiges Intensiv Seminar radikale Ehrlichkeit
Pettenasco – Italien, April 2023

Nach einer langen Reise kam ich am Bahnhof Pettenasco an. Mein Telefon funktionierte nicht und so hatte ich Glück, dass ein Franzose, der an dem Seminar zur radikalen Ehrlichkeit teilnahm, auch da war und die Trainer anrief, sodass wir abgeholt wurden.

Am „Haus Felicina“ warteten bereits eine Menge Leute. Da ich nach vielen Stunden in Bus und Zug müde war, duschte ich zunächst und ruhte mich aus.

Der Beginn des Workshops

Gegen 17 Uhr am 22. April 2023 begann das 8-Tage-Intensivprogramm zur radikalen Ehrlichkeit. Marvin und J. wurden von Gabriela unterstützt . Um einen reibungslosen Start zu gewährleisten, haben wir mit zwei Namensrunden begonnen.Die erste Partnerübung machte ich mit einem großen Mann mit lockigen Haaren. Es ging darum, uns die Erwartungen, die wir an diesen Workshop haben, mitzuteilen. Das Einzige, woran ich mich noch erinnere, ist, dass es zu einem großen Gähnen ausartete.

Am ersten Tag hatten wir noch kein Abendprogramm. An den folgenden Abenden teilten wir unsere Lebensgeschichten. Nur ich habe meine morgens erzählt, weil ich am letzten Abend des Workshops dran kam und ich wollte, dass die Leute mein Leben vorher kennen.

Die Struktur der meisten Tage sah im Wesentlichen so aus:

Am Morgen machten wir Bewegungsübungen, Genuss-Yoga und Meditationen, gefolgt vom Frühstück. Danach begannen wir mit einer Austausch Runde und besprachen die Lebensgeschichten vom Vorabend. Zum Abschluss des Vormittags machten wir noch ein paar Übungen, meist zu zweit.

Dann gingen wir zum Mittagessen zum Centro d’Ompio und sahen zu, wie männliche Pfauen sich vor den Weibchen präsentierten und wir ihr wunderschönes Gefieder betrachten konnten.

Nach dem Mittagessen hatten wir etwas Zeit für uns. Wir konnten frei entscheiden, wie wir diese gestalteten.  Unternehmung allein und mit jemand anderem oder einfach nur schlafen waren die Möglichkeiten

In der Nähe befand sich der wunderschöne Ortasee und auch zwei Wasserfälle. Ich war während unseres Aufenthalts bei allen drei. Die Kombination aus Workshop und schönem Urlaubsort war wirklich schön.

Das radikale Ehrlichkeits Seminar wurde nachmittags um 16:30 Uhr fortgesetzt. Das Anfangsprogramm änderte sich von Tag zu Tag. An manchen Tagen tanzten wir zu einem Lied und eine Person machte eine Tanzbewegung vor und alle anderen folgten. Die Person, welche die Bewegung vorführte, rotierte nach allen etwa etwa 15 bis 30 Sekunden. Dieses „Spiel“ war in gewisser Weise wirklich cool. Aber andererseits hatte ich auch Bedenken, weil ein Teil meines Verstandes mir sagte, dass die Tanzbewegung, die ich vorführe, irgendwie cool und gut sein müsste.

Die Theorie wechselte sich danach mit Partnerübungen oder Austausch-Runden ab. Die Theorie wurde von Gabriela wunderschön grafisch dargestellt.

Einige der Übungen und der Theorie haben mir sehr gut gefallen, andere nicht. Wirklich gut war der Bewusstseins-Verlauf.

Besonders gefallen hat mir die Zeichnung mit der Taschenlampe (siehe oben in der Mitte), die es sehr deutlich machte, wie wir unsere Aufmerksamkeit auf unsere Wahrnehmungen richten können. Auch die Dreierrunden am Morgen gefielen mir. Drei Teilnehmer kamen zusammen und tauschten sich über alles aus, was gerade in ihrem Verstand und Körper vorgeht oder welche wichtigen Dinge ihnen aufgefallen sind (Am Vortag, nachts oder im Moment). Die verbalen Tabus (oben rechts) haben mir die Formulierungen, die ich verwende, viel deutlicher bewusst gemacht. Vor allem das Wort „aber“ habe ich viel zu oft in meinem Sprachgebrauch verwendet.

Was mir nicht gefiel, war das Mitteilen, wie die eigene finanzielle Situation ist. Vor allem die Formulierung „Wie hoch ist dein Netto-Wert“ ist in meinen Augen verrückt. Wie kann schmutziges Papier mit Zahlen darauf jemals den eigenen Wert beschreiben? Die Übung bestand darin, mitzuteilen, was man verdient, wie viel man gespart und investiert hat usw. und auch den Wert von physischen Dingen wie Autos, Häusern oder anderen Anlagen. Manche Teilnehmer erwarteten auch ein Erbschaft. Und alles zusammen ist „Der Netto-Wert“ der jeweiligen Person.

Ich kann nicht sagen, ob meine Wahrnehmung der Wahrheit entspricht, aber ich hielt diese Übung für Blödsinn. Manche Leute sagten: Geld ist für sie nicht wichtig, aber gleichzeitig äußerten sie den Wunsch nach mehr Sicherheit durch mehr Geld.

Andere Übungen waren auch sehr interessant, wie zum Beispiel „Manchmal tue ich so, als ob …, während ich in Wirklichkeit … bin“. Oder die Übung „Ich bemerke“ (etwas, das mit den Augen sichtbar ist) und „Ich stelle mir vor“ (etwas, das vom Verstand kommt). Außerdem machten wir die „sollte“- und „nein“-Übung, bei der sich ein Partner immer etwas einfallen ließ, was er oder sie tun SOLLTE, und der andere immer mit „NEIN“ antwortete. Wir haben diese Übung auch mit externen Personen gemacht, wie er oder sie es tun SOLLTE (Eltern, Partner, Freunde).

Zum Abendessen gingen wir noch einmal hoch ins Centro, auf der Terrasse konnten wir während dem Essen noch die letzten Sonnenstrahlen erhaschen.

Lebensgeschichten

Der Lebensgeschichten-Teil des radikalen Ehrlichkeits-Seminars nach dem Abendessen war sehr interessant. Es war sehr emotional und ein bisschen wie im Kino, von jedem zu hören, welche Erfahrungen er oder sie gemacht hat. Am Ende der Lebensgeschichte wurde der Geschichtenerzähler gefragt, was die beste und was die schlechteste Zeit in seinem/ihrem Leben war. Während ich den Lebensgeschichten zuhörte, war mein Kopf beschäftigt. Es waren immer Gedanken da, die mir sagten, dass ich Emotionen zeigen muss, wenn ich an der Reihe bin. Außerdem verglich ich in Gedanken die Geschichten der anderen mit meiner eigenen.

Die Tage des radikalen Ehrlichkeits-8-Tage-Intensivkurses waren alle sehr emotional. Das Konzept, Emotionen nur verbal und nicht durch Handlungen auszudrücken, war für mich neu. Aber irgendwie ergab es Sinn. Ich habe viel mehr Emotionen gespürt, wenn ich ihnen nicht wie in anderen Workshops durch Aktionen entkommen konnte. Um die aufkommenden Emotionen zu bewältigen, nahm ich mir stattdessen Zeit für mich allein. Beim Essen oder auch in der Mittagspause.

Der nackt Tag

Ein ganz besonderer Teil des Workshops zur radikalen Ehrlichkeit war der nackt Tag. Am 4. Tag des Workshops war es nach dem Mittagessen an der Zeit, die Kleidung abzulegen. Nach der Erklärung des Ablaufs zogen sich alle Teilnehmer und auch die Trainer gleichzeitig aus. Einer nach dem anderen standen wir vor der Gruppe und beantworteten Fragen. Bevor die Teilnehmer begannen, gingen die Trainer nach vorne und sprachen über ihren Körper und ihr Sexualleben. So musste keiner der Teilnehmer beginnen, was die Sache entspannter machte.

Trotzdem war es eine ziemliche Herausforderung, nackt vor der Gruppe zu stehen. Nackt zu sitzen, während alle ebenfalls nackt waren, war für mich nicht so schwer. Aber sobald ich ohne Kleidung vor allen stand, kam ich mir ungeschützt vor. Kleidung ist nicht wirklich eine Rüstung. Aber sie hindert andere daran, meinen Körper zu sehen. Die meisten Menschen halten ihren Körper für das, wer beziehungsweise was sie wirklich sind.

Die Fragen, die wir beantworten mussten, waren: Was gefällt dir an deinem Körper und was gefällt dir nicht? Wann hast du zum ersten Mal herausgefunden, dass du ein sexuelles Wesen bist? Wann hattest du zum ersten Mal Sex? Wie viele Sexualpartner hattest du? Und am Schluss bestand noch die Möglichkeit, zusätzlich etwas mitzuteilen.

Am letzten Abend haben wir eine „Kein Talent – Talentshow“ gemacht, bei der jeder die Chance hatte, etwas aufzuführen, auch wenn er oder sie nicht besonders gut darin ist oder gar kein Talent hat.

Anschließend fand noch eine Tanzparty statt, bei der keine Hosen erlaubt waren. Die Unterwäsche war jedoch erlaubt, es war also keine Orgie.

Meine eigene Erfahrung mit dem 8-tägigen Intensiv-Retreat zur radikalen Ehrlichkeit

Für mich persönlich war der Tag meiner Lebensgeschichte der schönste Tag. Ich wurde von einigen Leuten im morgendlichen Austauschkreis getriggert und fing an zu weinen. Obwohl allgemein angenommen wird, dass Weinen eine traurige Sache ist, war es für mich eher eine Erleichterung. Mein Verstand drängte immer darauf, dass ich Gefühle zeigen muss, um ernst genommen zu werden. Das lag vor allem daran, dass mir im Austauschkreis ein paar Tage zuvor etwas passiert ist. Jemand weinte und die Trainer sagten: „Lass dir Zeit.“ Ich sagte etwas und weinte nicht. Ich kann mich nicht an den genauen Wortlaut der Trainer erinnern. Für mich klang es wie „Beeil dich, was willst du damit sagen?“

 Es fühlte sich wirklich wunderbar an, einfach nur zu weinen. Mein denkender Verstand war abgeschnitten. Ich habe einfach meinen Körper gespürt. Und ich habe viel gespürt. Es gab ein sehr starkes Kribbeln in meinem Kopf und in meinen Händen, aber auch im Rest meines Körpers. Ich konnte nicht einmal laufen, jemand musste mich auf dem Weg zur Toilette stützen. Ich weinte ungefähr eine Stunde lang. Die anderen fuhren mit der Nachbesprechung der Lebensgeschichten vom Vortag fort.

Und dann war es an der Zeit für meine Lebensgeschichte. Am Morgen war ich sehr nervös. Ich konnte die Nacht zuvor nicht schlafen und musste sehr oft aufs Klo. Mein Geist war ständig mit Gedanken, Vergleichen und dem selbstgemachten Druck, gut zu sein, beschäftigt. Aber in dem Moment, als ich mit meiner Lebensgeschichte begann, war mir einfach alles egal. Ich habe auch gesagt, dass ich denke, dass ich in der Lebensgeschichte keine Emotionen zeigen muss, dies habe ich schon genug getan.

Was ich persönlich am meisten aus diesem 8-tägigen Intensiv-Workshop zu radikaler Ehrlichkeit mitgenommen habe, ist es, klarere Grenzen in meinem Leben zu setzen. Zuerst zu spüren und dann sagen, ob etwas für mich im Moment in Ordnung ist oder nicht. Mir bewusster zu werden, was ich nicht will, und automatisch auch bewusster zu werden, was ich will. Meine Bedürfnisse und Wünsche.

Und was mir auch sehr gut gefallen hat, war das Zitat eines der Trainer: „Ich bin heute scheiße drauf und ich bin ok damit.“

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Rika Hopperlaan
Utrecht – Niederlande, Mai 2023

Es war fast direkt nach dem 8-tägigen radikale Ehrlichkeit-Intensiv Seminar in Italien. Ich war mir erst nicht so sicher, ob es gut war, fast direkt nach meiner Rückkehr aus Italien weiterzureisen. Letztendlich kann ich sagen, dass es das Beste war, was ich tun konnte.

Meine Reise beginnt

Am 4. Mai trat ich meine Reise zunächst mit dem Zug nach Aachen an. Von dort wollte ich per Anhalter nach Utrecht fahren, um meinen guten Freund Vincent zu besuchen.
Es war etwas schwierig, zu Fuß zur Autobahnauffahrt zu gelangen. Denn normalerweise war der Zugang zu Fuß nicht möglich. Ich ging neben einer Brücke hinunter und lief 100 Meter über das Gras neben einer Bundesstraße.
Ich wartete etwa eine halbe Stunde, bis mich eine Frau fast direkt nach Utrecht brachte. Ein zweites Auto brachte mich in die Innenstadt.
Ich habe mich mit Vincent über WhatsApp ausgetauscht und wir haben uns im Wilhelminapark getroffen, einem wunderschönen Park in der Nähe des Hauses seiner Eltern (wo wir die ganze Zeit über blieben, da sie im Urlaub waren).

Dies war das einzige Mal während meines Aufenthalts, dass ich mehr als eine halbe Stunde durch die Stadt gelaufen bin (die meiste Zeit waren wir mit dem Fahrrad unterwegs). Es ist eine wirklich wunderschöne Stadt und ich habe es genossen, dort spazieren zu gehen und nette Niederländer nach meinem Weg zu fragen.

Als ich Vincent traf

Am Abend machten Vincent und ich ein gemütliches Picknick im Park, bevor wir zur Rika Hopperlaan fuhren, die Straße, in der das Haus seiner Eltern steht.

Am nächsten Morgen bereiteten wir uns Frühstück vor und nahmen es mit zu diesem sehr langsamen Kaffeehaus von Vincents Freund Jonathan. Ich liebe es . Es bietet gerade einmal Platz für maximal etwa 10 Leute, wenn das Wetter gut ist und sie auch draußen sitzen können. Und es ist sooo entspannt. Ich liebte es. Leckeren Slow-Kaffee trinken, unser Frühstück essen, mit Leuten reden, Schach spielen und einfach das Nichtstun genießen.

Ich glaube, wir saßen dort etwa 4-5 Stunden. Irgendwann atmete ich nur noch tief ein, atmete laut aus und spürte ein Kribbeln in meinem Kopf. Es war einfach wunderschön.

Nachdem wir ein köstliches Abendessen auf dem Balkon genossen hatten, gingen wir zu einem Vollmondfest von unserer Regenbogenfamile. Wieder verspürte ich ein Kribbeln, als wir sangen und Geräusche machten. Diesmal in meinem ganzen Körper. Wir haben bis spät in die Nacht am Feuer gesungen und geredet.

Am Samstagmorgen haben wir uns für eine Atemübung mit Joost angemeldet. Er hat uns großartige angeleitet und ist dabei noch recht jung.

Spontan beschlossen wir, den Nachmittag in der wunderschönen Natur von Reinaue zu verbringen. Wir gingen schwimmen und genossen die Schönheit der Natur.

Extatic Dance x 3

Am Sonntagmorgen haben wir mit vielen Einheimischen in einem Park mitten in Utrecht extatisch getanzt. Vincent hat 20 Silent-Disco-Kopfhörer, die wir verwendet haben, so dass jeder die Musik über seinen/ihren Kopfhörer hören konnte. Extatic Dance ist ein Tanz ohne Regeln und Schritte. Du darfst dich so bewegen, wie dein Körper sich bewegen möchte. Oder du bewegst dich überhaupt nicht. Was auch immer dir gerade gut tut.

Nach dem Tanzen gingen wir noch einmal zum Langsamen Café. Ich hatte das Gefühl, dass ich dort ich selbst sein kann, einfach nur da sein. Danke Jonathan. Und bei dieser Gelegenheit habe ich eine vegane Kuchenmeditation ausprobiert, inspiriert von Gabriela, die ich während des 8-tägigen Intensivkurses in Italien kennengelernt hatte. Bei dieser Meditation beobachtest du den Kuchen, riechst daran, nimmst mit vollem Bewusstsein kleine Bissen, spürst die Empfindungen in deinem Körper und bist im Hier und Jetzt.

 Sonntagabend und Montagmorgen war Vincent mit privaten Dingen beschäftigt.

Am Montagabend ging es weiter mit Extatic Dance. Diesmal war Vincent der Ausbilder und es war die erste Sitzung, die er gab. Es war großartig

Wirklich extatisch tanzen

Am Dienstagmorgen ging es weiter und wir machten seine nächste Extatische-Tanzsession. Jetzt war es wirklich extatisch, denn es wurde im Regen getanzt und wir waren nur zu dritt. Vincent, Jolene und ich.

Sie kam gerade von einem Tantra-Tempel-Wochenende zurück und es war ihr Wunsch, Zeit in der Natur zu verbringen. Es war also perfekt. Wir zogen uns aus und bemalten uns gegenseitig mit Schlamm.

Wenn ich gewusst hätte, dass sich der Schlamm beim anschließenden Bad im Fluss so leicht entfernen lässt, hätte ich mir mehr ins Gesicht geschmiert 😉

Ich mag Jolenes Weiblichkeit sehr. Es fühlte sich so offen und einladend an. Ich hatte das Gefühl, dass ich einfach ich selbst sein und ehrlich mit ihr über alles sprechen kann, was in meinem Kopf vorgeht. Und das, ohne sie vorher in radikale Ehrlichkeit einzuweihen. Um ehrlich zu sein, wir hatten schon kurz auf der Autofahrt darüber gesprochen. Ich stelle mir vor, wenn ich mit jemandem über den 8-tägigen intensiven Workshop zur radikalen Ehrlichkeit spreche, kommt mir das fast so vor, also ob ich sage: „Lasst uns ehrlicher miteinander umgehen.“

Zurück nach Hause

Am nächsten Morgen trampte ich von Utrecht zurück nach Deutschland. Anders als auf dem Hinweg, wo ich fast ausschließlich mit einem Auto unterwegs war, wurde ich dieses Mal von mehreren verschiedenen Autos mitgenommen. Und ich hatte großes Glück, dass es nicht geregnet hat.

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Authentisch Mann sein
Nördlich von Berlin, Oktober 2022

Authentisch Mann sein ist wahrscheinlich der größte Männerworkshop in Deutschland.

In einem Feriendorf nördlich von Berlin treffen sich 200+ Männer für eine Woche, um ihre Männlichkeit, die oft in der Erziehung und in ihrem bisherigen Leben vernachlässigt wurde, zu stärken.

https://www.youtube.com/live/FO_eEVF36bY?si=y_z4SME0qBKIe0C5

Meine Erfahrungen

Dieser Workshop hat in meinem Leben sehr viel verändert. 

Ich habe mich in diesem Workshop auch entschieden, mich für das 2-jährige Männertraining anzumelden.

In den 7 Tagen des Workshops haben wir verschiedene Archetypen behandelt. Den Archetyp des Liebhabers, des Magiers, des Wächters, des Kriegers, des inneren Kindes und des Königs.

Jeden Tag hatte ein Thema und zu diesem haben wir viele interessante Dinge gemacht.

Das besondere an diesem Workshop ist es, vorher nicht zu wissen, was genau passieren wird. Es gibt keinen Ablaufplan, der irgendwo aushängt. Jeden morgen wurden wir mit Trommeln geweckt. Nach dem Frühstück trafen wir uns, und erst dann wurde uns mitgeteilt, was der nächste Schritt sein wird.

Genial fand ich die tollen Ideen, welche die Workshop Leiter Sven und Martin für uns Männer vorbereitet hatten. Es wurde nie langweilig und oft ging das Programm bis spät abends.

Meine Erkenntnisse

Was heraussticht aus all den tollen Erfahrungen, die ich sammeln durften ist das Thema Ehrlichkeit. Wir haben gelernt, wie wichtig Ehrlichkeit in Bezug auf die Partnerin, die Eltern und andere Beziehungen ist. Nach dem Workshop habe ich Ehrlichkeit gegoogelt und bin auf Radical Honesty gestoßen. Ich habe daraufhin mehrere Radical Honesty Wochenendworkshops gemacht. Als Höhepunkt besuchte ich ein 8-tägiges Intensiv Seminar radikale Ehrlichkeit Pettenasco – Italien, April 2023 .

Des Weiteren habe ich gelernt, mich wichtiger zu nehmen und für meine Bedürfnisse einzustehen. Auch fühle ich mich seit dem Workshop wohler mit meinem Körper und mit Nacktsein.

Ein weiteres großes Learning für mich ist der authentische Umgang mit anderen Männern. Seit dem Workshop bin ich nicht mehr vor allem auf Frauen fokussiert. Und ich denke nicht mehr, dass es “schwul” ist, emotional authentisch oder auch nackt mit Männern zu sein. Ich sehe auch keinen großen Unterschied mehr zum Beispiel beim Tanzen mit Männern oder Frauen.

 

Mehr zu mir könnt ihr unter “Über mich” lesen.

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3x Creators Game
2021

In diesem Video erklärt Angello das Creators Game. Was mich besonders Stolz macht: Das T-Shirt, das er trägt wurde von mir entworfen.

Angello Clemente ist ein ganz besonderer Mensch. Laut eigener Aussage hat er das Format: Creators Game durch eine Eingebung erhalten. Und nun ist es seine Lebensaufgabe, dieses Spiel der Menschheit näher zu bringen. 

Meine Erfahrungen

Ich habe selten zuvor einen Menschen getroffen, der so mit ganzem Herzen von etwas überzeugt ist.

Angello ist sehr nahbar und zum Teil Leiter aber gleichzeitig auch Teil des Workshops.

Ich habe gelernt, mehr aus mir heraus zu kommen und meine Gefühle mehr zu spüren.

Ich habe auch wichtige Lektionen in Bezug auf Authoritätsperson und Gruppe erfahren.

Bei den Creator Game Workshops hängt eine ganz bestimmte Spannung in der Luft. Weil die die Teilnehmer an ihre Grenzen gebracht werden. Der Workshop ist sehr intensiv.

Mehr zu mir könnt ihr unter “Über mich” lesen.

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